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Krisen nehmen exponentiell zu

PAAM steht nicht für Panik, sondern für Klarblick.

Krisen – ob Extremwetter, Lieferengpässe oder politische Spannungen – werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter zunehmen.

Sicherheit entsteht nur, wenn wir die Fakten nüchtern akzeptieren und darauf reagieren. Wer Risiken verdrängt, kann sie nicht beheben. Wer sie erkennt, kann handeln.

Genau dabei unterstützt PAAM: Wir analysieren, wir sichern ab, wir bereiten vor – damit Sie mit klarem Kopf handeln können, statt Angst zu haben.

Was passiert, wenn Erfahrung auf Ernstfall trifft? Ganz am Ende dieser Seite finden Sie einen persönlichen Erfahrungsbericht von André Krechnatz – Gründer von PAAM Consulting – wie er in einer realen Krisensituation handelte.

Nicht nur ein Gefühl – harte Zahlen belegen den Trend

Viele haben den Eindruck, dass Krisen häufiger und komplexer werden – und die Statistik bestätigt das:
  • Klimabedingte Katastrophen haben sich laut UNDRR nahezu verdoppelt – von 3 656 Ereignissen 1980‑1999 auf 6 681 in den Jahren 2000‑2019.

  • Der Global Peace Index 2024 zeigt bereits die 12. Verschlechterung in 16 Jahren; die 25 konfliktträchtigsten Länder sind heute 7,5 % weniger friedlich als 2008 (Vision of Humanity).

  • Die Konfliktdatenbank ACLED verzeichnete allein 2023 165 273 politische Gewalt­ereignisse, ein Plus von 15 % gegenüber dem Vorjahr.

 

Kurz gesagt: Ob Klima­schäden, politische Gewalt oder humanitäre Notlagen – die Welt wird messbar unruhiger.

Puzzle aus Klimazonen: Wüste, Ozean, Stadt, Wald und Kompass – Symbol für die zunehmende Komplexität globaler Krisen.

Realitätscheck – drei Szenarien direkt vor unserer Haustür

Die vergangenen Jahre zeigen eindrucksvoll, dass „Ausnahme­ereignisse“ längst Teil unseres Alltags geworden sind – ob Extrem­wetter, Infrastruktur­störungen oder Feuer. Vier aktuelle Beispiele aus Deutschland und Europa verdeutlichen, wie schnell sowohl Unternehmen und Privat­haushalte betroffen sind und weshalb vorausschauende Krisenvorsorge – von Notstrom über Notfallpläne bis hin zur Familien­absicherung – unerlässlich ist.

Menschen packen Konserven und Wasserflaschen in eine Kiste – Symbol für praktische Krisenvorsorge im Alltag.

1. Ahrtal‑Flut (Deutschland, Juli 2021)

Innerhalb von nur acht Stunden prasselten stellenweise bis zu 200 mm Regen ins Einzugsgebiet der Ahr. Die Folge: 184 Tote und > 33 Mrd. € Sach­schäden – die teuerste Naturkatastrophe der jüngeren deutschen Geschichte.

  • 42 000 Menschen waren direkt betroffen, rund 17 000 verloren Haus oder Wohnung.

  • Tausende Kleinbetriebe – vom Winzer bis zur Autowerkstatt – standen monatelang still; viele kämpfen noch heute mit Liefer‑ und Liquiditäts­problemen.

  • Für Privatpersonen bedeutete das: tagelange Strom‑ und Wasser­ausfälle, zerstörte Infrastruktur, Versicherungs­lücken und langwierige Wieder­aufbau­arbeiten.

Überflutete Straße in düsterer Stadtkulisse – Symbolbild für die Ahrtal-Flut 2021 und ihre verheerenden Folgen.

2. Beinahe‑Blackout im europäischen Stromnetz (8. Januar 2021)

Ein Kurzschluss in einer kroatischen Schaltanlage spaltete das kontinentale Verbund­netz binnen Sekunden in zwei Inseln; die Frequenz sackte auf 49,74 Hz ab – nur wenige Zehntel unterhalb der Schwelle, bei der großflächige Abschaltungen ausgelöst werden.

  • Bereits 233 MW Last wurden automatisch abgeworfen, um das Netz zu stabilisieren Balkan Green Energy News.

  • Ein kompletter Blackout hätte binnen Minuten über 400 Mio. Bürgerinnen und Bürger betroffen; Trink­wasser­pumpen, Heizungen, Mobilfunknetze und Supermarkt­kassen wären ausgefallen.

  • Unternehmen riskieren Produktions­stillstand, während Privat­haushalte ohne Notvorrat oder Insel­stromversorgung sofort auf Hilfe angewiesen wären.

Europa bei Nacht mit leuchtenden Städten – Symbol für die Verwundbarkeit des europäischen Stromnetzes.

​3. Niedrigwasser am Rhein (Sommer 2022 &  2025)

Sinkt der Pegel am kritischsten Messpunkt Kaub unter 78 cm, können Frachtschiffe nur noch halb beladen fahren. 2022 führte das zu:

  • Zweistelligen Millionen­verlusten pro Woche in Chemie‑ und Stahlwerken, die Rohstoffe nicht mehr rechtzeitig erhielten.

  • Versorgungs­engpässen und Benzinpreissprüngen, weil Mineralöl­produkte nicht in die Raffinerien kamen.

  • Privatpersonen spürten leere Tankstellen, steigende Heizölpreise und Lieferverzögerungen im Onlinehandel. Die wirtschaftlichen Folgekosten eines einzigen Dürre­som­mers schlugen laut Studien mit bis zu 0,4 % BIP‑Verlust zu Buche 

Frachtschiff auf flachem, sandbankdurchzogenem Rhein – Symbolbild für Niedrigwasser und eingeschränkten Schiffsverkehr.

Der Blackout, den ich selbst erlebte (28. April. 2025)

Erfahrungsbericht von André Krechnatz – Gründer & Geschäftsführer von PAAM Consulting

Sechs Jahre in der freiwilligen Feuerwehr haben mich an viele Einsatzorte geführt – von schweren Verkehrsunfällen mit Todesopfern über Sturmschäden und Hochwasser­lagen bis hin zu Großbränden  –  doch erst, als ich mitten im iberischen Blackout selbst im Dunkeln stand, spürte ich, wie anders eine Krise wirkt, wenn man nicht hilft, sondern betroffen ist. 

Der folgende Erfahrungsbericht ist in vier Kapitel gegliedert – jedes beleuchtet eine Phase des Blackouts 2025 auf der Iberischen Halbinsel in Valencia, Spanien aus meiner persönlichen Perspektive.

Kapitel 1: Als der Strom ausfiel

Von Januar bis Juni 2025 lebte und arbeitete ich in Valencia, Spanien, genauer gesagt im Stadtteil Benimaclet. Ich war dort für ein Forschungsprojekt an der Universitat de València tätig, welches sich mit dem Schwerpunkt Customer-Orientated Product Development beschäftigte. 

​​

Am 28. April 2025, gegen 12:20 Uhr mittags, hatte ich gerade mein Mittagessen beendet und setzte mich wieder an meinen Laptop, um weiterzuarbeiten.

Doch um ca. 12:30 Uhr fiel plötzlich das Internet aus. Mein erster Gedanke: Der Strom ist wieder weg. Das war bei uns in der Wohnung nichts Ungewöhnliches. Häufig passierte das beim Kochen oder Duschen, weil der Warmwasserboiler oder andere Geräte die Sicherung überlasteten. Allerdings war ich an diesem Tag allein im Haus, und es lief weder der Herd noch das Wasser. Trotzdem: Stromausfälle waren für das Gebäude nicht neu. Also prüfte ich routiniert die Sicherungen – alles war in Ordnung. Der Strom war trotzdem weg.​​​

Ich ging zunächst davon aus, dass es sich um einen lokalen Stromausfall im Haus oder im Viertel handelte.
Das war in Spanien keine Seltenheit – solche Ausfälle kamen regelmäßig vor.

Deshalb setzte ich mich erstmal wieder an den Laptop, um weiterzuarbeiten.
Dank meines Laptop-Akkus und eines mobilen Hotspots konnte ich in solchen Situationen normalerweise problemlos weiterarbeiten – auch wenn das Internet im Haus ausfiel.

Wenig später schrieb ich zufällig mit einer Freundin, die sich gerade im Urlaub in der Nähe von Málaga aufhielt – fast 600 Kilometer entfernt. Ich erwähnte den Stromausfall in Valencia.
Sie antwortete: Bei uns im Hotel ist der Strom auch weg.

​​

Wie wahrscheinlich ist es, dass zeitgleich in zwei Regionen Spaniens, die rund 600 Kilometer voneinander entfernt sind, der Strom ausfällt?

In solchen Momenten reagiert mein Kopf automatisch: Ich beobachte alltägliche Muster sehr genau – ob im Verhalten von Menschen oder in technischen Abläufen. Das ist für mich kein bewusster Prozess, sondern etwas, das sich einfach abspielt.

Gleichzeitig kenne ich mich seit Jahren intensiv mit Infrastrukturen wie dem Stromnetz aus. Ich weiß, wie unwahrscheinlich ein lokaler Stromausfall an zwei weit entfernten Orten zur gleichen Zeit ist.

 

Ich fragte sie deshalb, wann der Strom bei ihr ausgefallen war. Sie sagte: Vor etwa einer halben Stunde.
Das entsprach ziemlich genau dem Zeitpunkt, zu dem es auch bei mir passiert war.

 

Mein erster Gedanke war deshalb: Das hier ist kein Einzelfall – das könnte ein großflächiges oder sogar landesweites Problem sein.

Gemeinsam begannen wir zu recherchieren. Da sie fließend Spanisch spricht, checkte sie die lokalen Medien und Social Media. Innerhalb weniger Minuten schickte sie mir die ersten Screenshots: Berichte von Stromausfällen in ganz Spanien, teilweise auch in Portugal und Frankreich.

In meinem Kopf schaltete sich sofort der Krisenmodus ein. ​Ich begann sofort, das Ereignis analytisch einzuordnen – ein Reflex, der mir bei der frühzeitigen Erkennung von komplexen Lagen schon oft geholfen hat​​​​

Kapitel 2: Die ersten Minuten zählen

Nachdem mir bewusst wurde, wie groß der Stromausfall war, wusste ich sofort: Der Mobilfunk wird nur eine begrenzte Zeit funktionieren. Moderne Mobilfunkmasten sind in der Regel mit Akkus ausgestattet, die einen kurzen Stromausfall überbrücken können. Hinzu kommt: Da niemand mehr WLAN hatte, wählten sich plötzlich alle Mobiltelefone gleichzeitig ins Mobilfunknetz ein – das führt zu Überlastung und beschleunigt den Ausfall.

Mir war klar: Ich habe nur noch wenige Minuten, um wichtige Dinge zu regeln, bevor das Netz zusammenbricht.

Ich rief einen engen Freund aus meiner Heimatstadt an – ein langjähriger Kumpel, mit dem ich früher gemeinsam in der Freiwilligen Feuerwehr war. Ich habe mich ganz bewusst für ihn entschieden – nicht nur, weil er verlässlich ist, sondern weil er in solchen Situationen Ruhe bewahrt, pragmatisch handelt und flexibel reagieren kann. Das hat er schon oft unter Beweis gestellt. Wenn unterwegs etwas passiert wäre, hätte er wahrscheinlich selbst am Standstreifen der Autobahn eine Lösung gefunden. Ich kenne ihn lange genug, um zu wissen: Egal, was kaputtgeht – er lässt sich etwas einfallen, um weiterzukommen.


Gerade in Krisensituationen braucht man Menschen, die mitdenken, improvisieren, Probleme lösen – und dabei ruhig bleiben. Diese Fähigkeiten sind der Schlüssel, wenn es darauf ankommt. 

Natürlich war er im ersten Moment überrascht – solche Anrufe bekommt man nicht alle Tage.
Aber nachdem ich ihm ruhig den Ernst der Lage schilderte, sagte er:
„Okay, ich verstehe. Dann mache ich das.“

Ich gab ihm genaue Anweisungen, was er für den Notfall mitnehmen sollte:

Tank beim letzten funktionierenden Rasthof vollmachen, sechs 20-Liter-Kanister Diesel mitnehmen, großen Erste-Hilfe-Kasten einpacken, Wasser und Dosen aus dem Supermarkt holen, Werkzeugkasten ins Auto legen – und einen Atlas, falls die Navigation ausfällt.“

Nachdem ich ihm erklärt hatte, was er alles mitnehmen sollte, gab ich ihm noch die Adresse durch.
Ich sagte ihm:

​​

​„Fahr direkt zu uns. Und wenn du da bist, hupst du einfach, bis jemand rauskommt. Die Klingel funktioniert ja sowieso nicht, wenn der Strom weg ist.“

In unserer Straße hätte das jeder gehört. Damit war für uns beide klar: So würden wir uns im Notfall wiederfinden – ganz ohne Handy, Navigation oder Internet.

Wir vereinbarten: Wenn ich mich bis 8:00 Uhr am nächsten Morgen nicht gemeldet hätte, sollte er den Notfallplan starten.
Das hieß für ihn: Erst in den Baumarkt und den Supermarkt, die letzten Dinge einkaufen, das Auto fertig machen – und dann losfahren. 

In meinem Kopf hatte ich bereits den nächsten Schritt durchdacht:
Wenn der Stromausfall wirklich länger als 24 Stunden andauert, dann ist die Lage ernst – sehr ernst.

Meine Hoffnung war, dass ich mich im Laufe des Tages noch irgendwie bei ihm melden kann.
Aber falls das nicht möglich wäre, war für uns beide klar: Er startet den Plan B.

Das Zeitfenster war bewusst gewählt: Realistisch rechnete ich damit, dass er gegen 12 Uhr mittags losfährt.
Damit hatten wir fast genau einen Tag Spielraum – 24 Stunden seit Beginn des Blackouts.
Wenn ich mich bis dahin nicht melden konnte, wussten wir beide, was das bedeutet.​​​

Ein weiterer Punkt war für mich von Anfang an klar:
In Ausnahmesituationen trägt man Verantwortung – nicht nur für sich selbst.
Deshalb war für mich klar: Mein Kumpel hätte auf dem Rückweg nicht nur mich abgeholt. Er fährt eine große Mercedes E-Klasse – genug Platz, um auf dem Rückweg auch andere Menschen mitzunehmen.

In einer solchen Lage hilft man nicht nur sich selbst. Wer Platz im Auto hat, nimmt andere mit. Punkt.
Ob andere Deutsche vor Ort oder Nachbarn in Not – wir hätten niemanden zurückgelassen.

​Nach diesem Telefonat war der Plan klar – und wenige Minuten später brach der Mobilfunk endgültig zusammen.​

Kapitel 3: Warten, Wahrnehmen, Wachsam bleiben

Nachdem das Telefonat beendet war, widmete ich mich einer weiteren essenziellen Aufgabe: der Wasserversorgung.

Zwar hatten wir in unserer Wohnung ausreichend Flaschenwasser gelagert – in Valencia trinkt man häufig abgefülltes Wasser, da das Leitungswasser zwar den EU-Standards entspricht, geschmacklich jedoch nicht überzeugt. Für den Fall der Fälle hatte ich auch hier in Valencia einen kleinen, pragmatisch eingerichteten Vorrat angelegt: mehrere Tage Trinkwasser und ein paar haltbare Lebensmittel, die sich notfalls auch kalt verzehren lassen. 

 

Natürlich war das keine vollumfängliche Krisenvorsorge – eher eine improvisierte Notlösung für einen begrenzten Zeitraum. Überleben kann man damit vermutlich – komfortabel ist das allerdings nicht. Wer schon einmal mehrere Tage mit spärlicher Verpflegung und provisorischen Mitteln auskommen musste, weiß: Vorsorge bedeutet nicht nur „überleben“, sondern auch den Erhalt von Kraft, Gesundheit und Würde im Ausnahmezustand.

Trotzdem war mir klar: In einem Krisenfall zählt jedes zusätzliche Reservegefäß.

Deshalb füllte ich unmittelbar nach dem Gespräch mit dem noch funktionierenden Leitungswasser eine große, transparente Kunststoffbox – eine dieser typischen Aufbewahrungsboxen aus dem Einrichtungshaus, wie man sie normalerweise für Kleidung oder Haushaltsgegenstände nutzt.
Zuvor hatte ich die leere Box allerdings gründlich vorbereitet: Ich sprühte sie mit einem handelsüblichen Desinfektionsmittel aus, wischte sie sorgfältig mit einem Papiertuch aus und ließ sie kurz trocknen, bevor ich sie mit Wasser befüllte. 

Nachdem dem die Wasserversorgung gesichert war, nahm ich mir ein Buch zur Hand und begann zu lesen. Gegen 17:00 Uhr, als die Mittagshitze langsam nachließ, entschloss ich mich zu einem ruhigen Spaziergang durch die Stadt. In Krisensituationen gilt: keine unnötigen Risiken eingehen. Verletzungen oder Unfälle können schnell gefährlich werden – vor allem, wenn medizinische Versorgung durch eine Ausnahmesituation eingeschränkt oder überlastet ist.

​Ich ging daher mit Bedacht los – vom Stadtteil Benimaclet in Richtung Strand, etwa drei Kilometer entfernt. Auf dem Weg kam ich an der Universitat de València vorbei, wo ich mein Forschungsprojekt durchführte.​ Obwohl die Universität an diesem Tag – es war ein regionaler Feiertag – geschlossen war, fiel mir ein ungewohntes Geräusch auf. Ich war diesen Weg schon unzählige Male gegangen, doch diesmal blieb ich abrupt stehen: Dieses tiefe, gleichmäßige Brummen kannte ich nur zu gut. Aus meiner Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr wusste ich sofort – das war ein Generator. Offenbar hatte die Universität irgendwo im Gebäude ein Notstromaggregat installiert.

Ich zückte mein Handy und stellte fest – tatsächlich: Das WLAN der Universität funktionierte. Zwar war das Gebäude dunkel und geschlossen, doch über das stabile Uni-WLAN konnte ich gegen 18:00 Uhr erstmals wieder Kontakt zur Außenwelt aufnehmen. Ich schrieb einigen engen Kontakten, checkte die Nachrichten und erhielt schließlich erste Hinweise: Laut spanischer Regierung sollte der Strom in Teilen des Landes bald zurückkehren. Spätestens am nächsten Morgen, hieß es, würden alle Regionen wieder versorgt sein.

Das klang zunächst nach einer Entwarnung. Ich informierte meinen Kumpel über die neue Lage – bat ihn jedoch, weiterhin auf Abruf zu bleiben. Denn: In jeder gut geführten Krisensituation gilt ein Prinzip – solange es keine verlässliche und bestätigte Entwarnung gibt, bleibt der Notfallplan bestehen. Erste positive Signale können trügen oder auf unvollständigen Informationen basieren. Deshalb stoppt man ein vorbereitetes Vorgehen nicht bei der ersten Hoffnung – sondern erst, wenn eindeutige Klarheit herrscht. Genau nach diesem Grundsatz habe ich damals gehandelt.

Ich setzte meinen Spaziergang bis zum Strand fort, blieb dort eine Weile, genoss die relative Ruhe – und machte mich später wieder auf den Heimweg. Gegen 20:30 Uhr ging in unserer Wohnung in Valencia der Strom wieder an. In anderen Regionen Spaniens dauerte es noch deutlich länger – teils bis 5 Uhr morgens. In vielen Haushalten blieb die Versorgung somit fast einen ganzen Tag lang vollständig unterbrochen. ​​​​

Vorsorge ist kein Luxus. Sie ist Pflicht – wenn man verstanden hat, was auf dem Spiel steht.

Kapitel 4: Rückblick: Überreaktion oder Verantwortung?

Vielleicht denken Sie beim Lesen dieser Zeilen: War das nicht übertrieben? Aber ich sehe das anders – und ich möchte kurz erklären, warum.

Ich beschäftige mich seit vielen Jahren intensiv mit Themen wie Stromnetzen, europäischer Energieversorgung und kritischer Infrastruktur. Dabei habe ich über die Zeit ein tiefes, vernetztes Verständnis entwickelt – nicht nur dafür, wie Systeme im Hintergrund funktionieren, sondern auch, wie schnell ein scheinbar lokales Ereignis in eine überregionale oder gar systemische Krise umschlagen kann.

Ein passendes Bild, um meine Denkweise zu beschreiben, ist das eines erfahrenen Kochs auf einem Wochenmarkt: Er sieht nicht einfach nur Zutaten – er denkt automatisch in Rezepten. Sein Kopf kombiniert Aromen, Mengen, Abläufe. Aus jedem Eindruck entsteht sofort ein Handlungsplan. Bei mir läuft das ähnlich – nur nicht in der Küche, sondern in komplexen Alltagssituationen oder Krisenszenarien.

Wenn andere noch versuchen, das Gesamtbild zu erkennen, ist mein Kopf oft schon drei Schritte weiter: Was brauchen wir? Wo sind die Engpässe? Was muss jetzt vorbereitet werden – und wofür braucht es einen Plan B?

Diese Fähigkeit ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis aus Erfahrung, Neugier und dem stetigen Interesse, Systeme zu verstehen – um sie in Ausnahmesituationen auch überblicken und absichern zu können.

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Die Kommunikationskanäle waren weitgehend zusammengebrochen – eine echte Lageeinschätzung war kaum möglich. In solchen Momenten gibt es keinen Spielraum für Spekulationen. Ich musste davon ausgehen, dass es sich um einen schwerwiegenden, möglicherweise langanhaltenden Ausfall handelte. 

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​Ich habe mich in dieser Situation nicht von Panik leiten lassen, sondern von Verantwortung.

Nicht Panik war mein Antrieb, sondern Verantwortung – gegenüber meiner Familie, meinen Freunden und all den Menschen, die sich im Ernstfall auf mich verlassen können und müssen. Wer vorbereitet ist, bleibt handlungsfähig – auch dann, wenn es ernst wird. Genau mit diesem Anspruch entwickeln wir bei PAAM unsere Produkte: damit Sie vorbereitet sind, wenn es darauf ankommt.​ 

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